Herkunft des Kreuzauer Wassers

Allgemeine Situation

Das Wasserwerk Concordia betreibt südlich von Kreuzau die Wassergewinnungsanlage „Am Lohberg“ mit vier Förderbrunnen. Während die Brunnen 1 bis 3 am Hangfuß des Lohbergs im Übergang zur Ruraue stehen, befindet sich der Brunnen 4 nahezu am Top des Lohberges. Morphologisch befinden sich die Brunnen 1 bis 3 auf einem Höhenniveau NHN +154,30 und +159,55 m, wohingegen am Brunnen 4 eine Geländehöhe von NHN +199,79 m gemessen wurde.

Die Brunnen durchlaufen die Ablagerungen des Muschelkalkes und Oberen Buntsandstein und nutzen überwiegend den Mittleren Buntsandstein als Hauptwasserleiter.

Beschreibung, Aufgaben und Förderkonstellation der Versorgungsbrunnen

Im Folgenden werden die Aufgaben der Brunnen 1 bis 4 kurz erläutert. Der mittlere Buntsandstein stellt den Hauptwasserleiter der Brunnen dar. In den Brunnen 1 bis 3 wird aufgrund der topographischen Lage am Übergang vom Hang des Lohbergs zur Ruraue auch Wasser aus dem obersten Grundwasserstockwerk gehoben.

 

Brunnen 1

Der Brunnen 1 ist nicht am Netz. Ihn hat der neue Hauptbrunnen 4 ersetzt. Brunnen 1 dient nur noch als Not- und Abfangbrunnen. Er verfügt über eine Endtiefe von 99,0 m bei einem Enddurchmesser der Bohrung von 0,5 m und ist mittels zweier Filterstrecken im Mittleren- bzw. Oberen Buntsandstein verfiltert.

Brunnen

 

Brunnen 2

Der Brunnen 2 dient als Reservebrunnen. Eine Netzeinspeisung des Förderwassers aus Brunnen 2 erfolgt nur für den sehr seltenen Fall, dass der momentane Trinkwasserbedarf nicht anders abgedeckt werden kann. Die Zuschaltung erfolgt automatisiert bei sehr niedrigen Behälterfüllständen.



 

Brunnen 3

Der bis 2010 als Hauptbrunnen betriebene Brunnen 3 der Anlage liegt am Talfuß des Lohbergs. Seit 2010 wird er zusammen mit dem neuen Brunnen 4 betrieben, ist jedoch im Betrieb nachrangig. Der Brunnen 3 erreicht eine Endtiefe von 140 m unter Gelände und ist im Mittleren Buntsandstein in Edelstahl V4A DN 400 verfiltert. Die Filterstrecken liegen, in drei Abschnitte unterteilt, in Tiefenbereichen zwischen 72 und 87 m, 102 und 107 sowie 112 und 137 m. Ab einer Tiefe von 56 m verjüngt sich der Ausbau von DN 400 auf DN 300 bei gleichbleibendem Material.


Brunnen 4

Der neue Hauptbrunnen wurde 2010 in Betrieb genommen und kann technisch bis zu einer Maximalförderung von 125 m³/h gefahren werden. Er deckt aktuell den überwiegenden Anteil des Wasserbedarfs ab. Die Brunnen 3 und 4 fördern gemeinsam in den Hochbehälter „Am Lohberg“. Brunnen 4 verfügt über eine Endtiefe von 143 m unter Gelände. Der Enddurchmesser der Brunnenbohrung beträgt 0,6 m. Die Filterstrecken befinden sich auf drei Teilbereiche verteilt im Oberen und Mittleren Buntsandstein. Die Filterstrecken liegen in Tiefen zwischen 130 und 142 m, 97 und 117 m sowie 75 und 87 m und sind als Wickeldrahtfilter in Edelstahl 1.4571 DN 350 mit einer Schlitzweite von 1,5 mm gehalten.

Beschreibung der Aufbereitung

Das aus den Brunnen geförderte Grundwasser wird in den Hochbehälter am Lohberg ohne weitere Aufbereitung eingespeist. Dabei erfolgt eine Sicherheitsdesinfizierung mittels UV-Bestrahlung und Schutzchlorung.



 

Geologisch-hydrogeologische Verhältnisse

Paläogeographisch befindet sich die WGA „Am Lohberg“ am Nordende der Mechernicher Triasbucht. Am Fuße des Lohbergs fällt der „Mechernicher Trias“ stark ab und wird ab der Ortslage Kreuzau von der Niederrheinischen Bucht abgelöst. Hier wurden in der Geschichte vorwiegend triassische Sedimente des Buntsandsteins und Muschelkalks über dem paläozoischen Grundgebirge abgelagert. 

Der Mittlere Buntsandstein hat einen tiefen Grundwasserleiter ausgebildet, der der WGA „Am Lohberg“ als Hauptwasserleiter dient. Hier fließt das versickernde Wasser, bedingt durch die nach Nordosten einfallenden Schichten, den Förderbrunnen zu, sofern sich im äußersten südlichen Einzugsgebiet bei Nideggen keine Grundwasserscheide zur Rur aufbaut.